Eine imposante Bergwelt, türkisfarbene Seen, viel Abwechslung und wunderschöne Landschaften - der Santa Cruz Trek wird zu recht als eines der schönsten Trekkings auf der ganzen Welt bezeichnet. Und wenn man ihn noch mit einem Abstecher zur Laguna 69 kombiniert, so hat man die wohl beeindruckendsten Flecken in der Cordillera Blanca gesehen. Der Trek ist bei vielen Tourenanbietern im Angebot. Er lässt sich aber problemlos auch auf eigene Faust machen. Mit unseren Karten (inklusiv Distanzangaben), Höhenprofilen, GPS-Tracks sowie Informationen zur An- und Rückreise und weiteren Tipps sowieso.
Das Wichtigste in Kürze
Die Route
Der Santa Cruz Trek ist ein rund 46 km langer Weitwanderweg durch die Cordillera Blanca und dauert ca. 4 Tage. Er kann mit weiteren Abstechern zum Alpamayo-Basecamp sowie zur Laguna 69 noch um 19.5 km verlängert und auf ca. 6 Tage ausgedehnt werden. Der Trek zählt zu den beliebtesten in der Cordillera Blanca, wird regelmässig begangen und ist entsprechend gut erhalten. Mit seinem höchsten Punkt, dem Punta Union, auf 4’750 Metern über Meer, ist er nicht zu unterschätzen, insbesondere nicht, wenn man sich nicht genügend akklimatisiert hat. Wir haben einige Tage in Huaraz verbracht und uns bei einer Wanderung zur Laguna Churup in der Nähe von Huaraz etwas an die Höhe angewöhnt, bevor wir mit dem Trek gestartet sind.
Auf dem Kartenausschnitt haben wir dir die „etablierten“ Zeltplätze eingezeichnet. Grundsätzlich kannst du dein Zelt aber auch einfach irgendwo aufstellen. Mit Ausnahme des Campingplatzes beim Alpamayo Basecamp verfügen diese über keinerlei Fazilitäten. Du findest aber überall in der Nähe eine Wasserquelle. Meistens aber auch Kühe. Also unbedingt etwas zur Wasseraufbereitung (wie z.B. Tabletten, Filter oder Steripen) einpacken.
Folgende zwei Fragen solltest du während deinen Vorbereitungen klären: In welche Richtung möchtest du laufen? Und möchtest du noch zusätzliche Abstecher machen? Hilfestellungen hierzu findest du weiter unten im Text.
Richtung
Der Santa Cruz Trek kann in beide Richtungen begangen werden. Die meisten Tourenanbieter starten in Vaqueria (ca. 3’700m), weil von dieser Seite weniger Höhenmeter zurückgelegt werden müssen. Dies klingt zwar verlockend, wir würden dies aber dennoch aus den folgenden Gründen nicht empfehlen:
- Startet man in Vaqueria, so ist man bereits am zweiten Tag auf dem höchsten Punkt und hat somit weniger Zeit sich anzuklimatisieren.
- Der Anstieg von Vaqueria auf den Pass ist steiler als derjenige von Cashapampa.
- Möchte man den Santa Cruz Trek mit der Wanderung zur Laguna 69 kombinieren, dann sind die Verkehrsverbindungen in diese Richtung verlässlicher, weil nachmittags kaum mehr Colectivos in Richtung Vaqueria fahren.
Zusätzliche Abstecher
Der erste Abstecher zum Alpamayo-Basecamp und der Laguna Arhuaycocha lässt sich problemlos in den Santa Cruz Trek integrieren. Die zusätzlichen 6.1 km und 240 Höhenmeter lohnen sich auf alle Fälle: man sieht die wunderschön türkisfarbene Laguna Arhuaycocha und hat eine einmalige Aussicht auf den Artesonraju, der angeblich der Berg auf dem Paramount-Picture Logo ist. Wir haben unsere Rucksäcke nach dem ersten Anstieg bei der Verzweigung nach Taulipampa in einem Busch, sicher vor den Kühen, versteckt und sind ohne viel Gepäck los. Alternativ kann man auch hier oben campen, braucht dann aber wahrscheinlich einen Tag länger für die ganze Strecke.
Der zweite Abstecher bedarf etwas mehr Organisation. Hier muss man nämlich den Fahrer des Colectivos ab Vaqueria nach Yungay bitten, beim Trailstart zur Laguna 69 (ausgesprochen Laguna Sesenta y Nueve) anzuhalten. Wir sind am Tag vier etwa um die Mittagszeit in Vaqueria losgefahren und haben es dann so kurz vor Sonnenuntergang auf die Hochebene vor dem letzten Aufstieg zur Laguna 69 geschafft. Theoretisch hätten wir auch unser Zelt am Beginn des Wanderwegs zur Lagune aufstellen können und dann einfach am nächsten Tag die rund sieben Kilometer und 730 Höhenmeter zum See auf uns nehmen können. Wir sind aber der Meinung, dass unsere Variante die bessere war. Erstens ist diese Hochebene einer der bisher schönsten Zeltplätze überhaupt. Zweitens waren wir so vor allen Tagestouristen bei der Lagune und hatten sie für eine Weile ganz für uns alleine. Wenn du ein kleines Zelt hast und dir ein harter Untergrund nichts ausmacht, kannst du auch gleich bei der Lagune übernachten. Übrigens, die Laguna 69 wird von diversen Agenturen als Tagesausflug ab Huaraz angeboten und eignet sich ebenfalls als Akklimatisationstour.
Unsere Routenwahl
| Tag | Aktivität / Route | Ungefähre Marschzeit | Übernachtung |
|
1.Tag
|
Anreise von Huaraz über Caraz Wanderung bis Ichiccocha |
5.5 h Transport: 3.5h |
Ichiccocha |
|
2. Tag
|
Wanderung mit Abstecher zum |
4.5 h |
Taulipampa |
| 3. Tag |
Wanderung über Punta Union bis Paria |
5.25 h |
Paria |
|
4. Tag
|
Wanderung nach Vaqueria, mit dem Colectivo zum Ausgangspunkt der Wanderung zur Laguna 69 Wanderung zur Hochebene vor dem Schlussaufstieg zur Lagune |
6h Transport: 2h |
Hochebene vor Schluss-anstieg zur Laguna 69 |
|
5. Tag
|
Wanderung zur Laguna 69 und dann zurück ins Tal mit dem Colectivo zurück nach Yungay / Huaraz |
2.5 h Transport: 2.5 h |
Huaraz |
Orientierung
Die Orientierung ist grundsätzlich einfach, der Weg offensichtlich. Dennoch stellen wir dir hier die GPS-Tracks für den Santa Cruz Trek sowie für die Wanderung zur Laguna 69 zur Verfügung, damit unterwegs definitiv nichts schief läuft.
Transport
Anreise
Mehrmals täglich fahren Minibusse (Colectivos) von Huaraz an der Av. Fitzcarrald bei der Brücke über den Rio Quilcay (auf Google Maps anzeigen) nach Caraz. Kosten: ca. 7 Soles / Person
Nach rund 90 Minuten Fahrt erreicht man das Terminal Terrestre von Caraz. Das Colectivo nach Cashapampa, dem Ausgangspunkt des Trekkings, fährt in einer Seitengasse hinter dem Markt an der Kreuzung Ramon Castilla - Santa Cruz (auf Google Maps anzeigen). Es gibt zwar Mopeds, die einem vom Terminal Terrestre zum Abfahrtsort des Colectivo fahren, wir sind hingegen gelaufen und haben uns die 3 Soles pro Person gespart. Die Fahrt nach Cashapampa dauert ebenfalls ca. 90 Minuten. Kosten: ca. 10 Soles / Person
Rückreise
Direkt neben dem Kiosk in Vaqueria fahren regelmässig Colectivos nach Yungay. Sämtliche Colectivos fahren nach ca. 2 Stunden beim Trailhead der Laguna 69 vorbei, halten aber grundsätzlich nur an, wenn man den Fahrer darum bittet. Der Trailhead wird teilweise auch La Cebolla genannt. Wenn man einen ganz netten Fahrer hat, dann würde ich auch versuchen zu fragen, ob er auf der Passhöhe anhalten kann. Die Aussicht ist einfach genial. Ansonsten ergatterst du dir am besten schon von Anfang an einen Fensterplatz. Kosten: ca. 15 Soles / Person
Mit etwas Verhandlungsgeschick und der Bereitschaft etwas mehr zu zahlen, kannst du auch einer der vielen Tourenbusse anfragen, ob sie dich gleich direkt nach Huaraz mitnehmen. Diese fahren meistens zwischen 15.00 und 16.00 Uhr ab. Ansonsten kannst auf eines der Colectivos warten, welches dich nach Yungay bringt. Vorsicht: das letzte Colectivo fährt um ca. 15.00 Uhr beim Trailhead vorbei. Die Fahrt dauert ca. ein einhalb Stunden. Kosten: ca. 15 Soles / Person
In Yungay kannst du dann auf ein Colectivo nach Huaraz umsteigen. Ankunft und Abfahrt sind hier zum Glück aber vom gleichen Terminal. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Kosten: ca. 5 Soles / Person
Einkaufen
Wir empfehlen, sämtliche Vorräte bereits in Huaraz einzukaufen. Mit ihrem grossen Markt und vereinzelten Supermärkten eignet sich diese lebendige Stadt bestens, um deine Einkäufe zu tätigen. Gas haben wir in einem der kleinen Outdoor-Shops in der Avenida Mariscal Toribio de Luzuriaga auf der Höhe des Parque Periodista (auf Google Maps anzeigen) gefunden. Hightech-Trekkingfood oder High-Energy-Riegel sucht man in Huaraz aber vergebens, dies solltet ihr am besten von zu Hause mitnehmen.
Wer sich eine Karte über den Santa Cruz Trek kaufen möchte, findet diese im Cafe Andino (auf Google Maps anzeigen) für 40 Soles. Wir sind aber auch gut ohne Karte klar gekommen. Und mit unseren GPS-Tracks solltest du definitiv keine Mühe haben, dich zu Recht zu finden.
Sonstiges
Ob ihrs glaubt oder nicht, die grösste Gefahr sind die Kühe!! Wir haben von anderen Wanderern gehört, denen haben die Kühe den ganzen Proviant weggegessen oder auch schon Löcher in ein T-Shirt geknabbert. Also Essen immer im Rucksack und alles im Zelt aufbewahren.
Nachts wird es klirrend kalt. Nach Sonnenuntergang sind die Temperaturen um den Nullpunkt. Am morgen war unser Zelt teilweise voller Reif.
Für das Trekking braucht man zwar keine Reservierung aber einen Eintritt für den Huascaran Nationalpark. Dieser kann am Parkeingang gekauft werden (Preis: 65 Soles, gültig: 21 Tage; Stand 2016).
Waren dir das zu viele Infos und du bist eher auf der Suche nach einem spannenden Reisebericht? Dann empfehlen wir dir den Beitrag von Uli und Christiane zum Santa Cruz Trek und Laguna 69 auf deren Blog dustyboots.blog.
Kommentar schreiben